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Verschiedene Weisungen und Ermahnungen zum Wandel der Gläubigen

13 Bleibt fest in der brüderlichen Liebe!

Vernachlässigt nicht die Gastfreundschaft; denn durch sie haben etliche ohne ihr Wissen Engel beherbergt.

Gedenkt an die Gefangenen, als wärt ihr Mitgefangene, und derer, die misshandelt werden, als solche, die selbst auch noch im Leib leben.

Die Ehe[a] soll von allen in Ehren gehalten werden und das Ehebett unbefleckt; die Unzüchtigen und Ehebrecher aber wird Gott richten!

Euer Lebenswandel sei frei von Geldliebe! Begnügt euch mit dem, was vorhanden ist; denn er selbst hat gesagt: »Ich will dich nicht aufgeben und dich niemals verlassen!«[b]

So können wir nun zuversichtlich sagen: »Der Herr ist mein Helfer, und deshalb fürchte ich mich nicht vor dem, was ein Mensch mir antun könnte.«[c]

Gedenkt an eure Führer, die euch das Wort Gottes gesagt haben; schaut das Ende ihres Wandels an und ahmt ihren Glauben nach!

Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und auch in Ewigkeit!

Lasst euch nicht von vielfältigen und fremden Lehren umhertreiben; denn es ist gut, dass das Herz fest wird, was durch Gnade geschieht, nicht durch Speisen, von denen die keinen Nutzen hatten, die mit ihnen umgingen.

10 Wir haben einen Opferaltar, von dem diejenigen nicht essen dürfen, die der Stiftshütte[d] dienen.

11 Denn die Leiber der Tiere, deren Blut für die Sünde durch den Hohenpriester in das Heiligtum getragen wird, werden außerhalb des Lagers verbrannt.

12 Darum hat auch Jesus, um das Volk durch sein eigenes Blut zu heiligen, außerhalb des Tores gelitten.

13 So lasst uns nun zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, und seine Schmach tragen![e]

14 Denn wir haben hier keine bleibende Stadt[f], sondern die zukünftige suchen wir.

15 Durch ihn lasst uns nun Gott beständig ein Opfer des Lobes darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen!

16 Wohlzutun und mitzuteilen[g] vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott wohl!

17 Gehorcht euren Führern und fügt euch ihnen; denn sie wachen über eure Seelen als solche, die einmal Rechenschaft ablegen werden, damit sie das mit Freuden tun und nicht mit Seufzen; denn das wäre nicht gut für euch!

Segenswünsche und Grüße

18 Betet für uns! Denn wir vertrauen darauf, dass wir ein gutes Gewissen haben, da wir in jeder Hinsicht bestrebt sind, einen ehrbaren Lebenswandel zu führen.[h]

19 Umso mehr aber ermahne ich euch, dies zu tun, damit ich euch desto schneller wiedergeschenkt werde.

20 Der Gott des Friedens aber, der unseren Herrn Jesus aus den Toten heraufgeführt hat, den großen Hirten der Schafe durch das Blut eines ewigen Bundes,

21 er rüste euch völlig aus zu jedem guten Werk, damit ihr seinen Willen tut, indem er in euch das wirkt, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus. Ihm sei die Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit[i]! Amen.

22 Ich ermahne euch aber, ihr Brüder, nehmt das Wort der Ermahnung an; denn ich habe euch mit wenigen Worten geschrieben.

23 Ihr sollt wissen, dass der Bruder Timotheus freigelassen worden ist; wenn er bald kommt, will ich euch mit ihm besuchen.

24 Grüßt alle eure Führer und alle Heiligen! Es grüßen euch die von Italien!

25 Die Gnade sei mit euch allen! Amen.

Footnotes

  1. (13,4) bedeutet auch: die Hochzeit.
  2. (13,5) Jos 1,5.
  3. (13,6) vgl. Ps 118,6.
  4. (13,10) w. dem Zelt (vgl. Fn zu 8,2).
  5. (13,13) Das »Lager« (vgl. die Wüstenwanderung) ist ein Bild der Volksgemeinschaft Israels. Den schmählichen Ausschluss aus dieser Gemeinschaft (vgl. 4Mo 5,1-4) mussten die Hebräer auf sich nehmen, wenn sie sich ganz zu Jesus Christus bekannten.
  6. (13,14) vgl. Fn. zu Hebr 11,16.
  7. (13,16) d.h. Bedürftigen an den eigenen Gütern Anteil zu geben.
  8. (13,18) Der Schreiber des Hebräerbriefs war offensichtlich gefangen genommen und bestimmter Vergehen angeklagt worden.
  9. (13,21) w. in die Ewigkeiten der Ewigkeiten.

Der Hohe Rat beschließt, Jesus auszuliefern. Jesus vor Pilatus

15 Und gleich in der Frühe fassten die obersten Priester mit den Ältesten und Schriftgelehrten und dem ganzen Hohen Rat einen Beschluss und führten Jesus gebunden hin und lieferten ihn dem Pilatus aus.

Und Pilatus fragte ihn: Bist du der König der Juden? Er aber antwortete und sprach zu ihm: Du sagst es!

Und die obersten Priester brachten viele Anklagen gegen ihn vor. Er aber antwortete ihnen nichts.

Pilatus aber fragte ihn wieder und sprach: Antwortest du nichts? Sieh, wie viele Dinge sie gegen dich aussagen!

Jesus aber antwortete nichts mehr, sodass sich Pilatus verwunderte.

Die Verurteilung Jesu durch die Volksmenge

Aber anlässlich des Festes pflegte er ihnen einen Gefangenen freizugeben, welchen sie wollten.

Es lag aber ein gewisser Barabbas gefangen samt den Mitaufrührern, die im Aufruhr einen Mord begangen hatten.

Und die Menge erhob ein Geschrei und fing an, das zu verlangen, was er ihnen jedes Mal gewährt hatte.

Pilatus aber antwortete ihnen und sprach: Wollt ihr, dass ich euch den König der Juden freigebe?

10 Denn er wusste, dass die obersten Priester ihn aus Neid ausgeliefert hatten.

11 Aber die obersten Priester wiegelten die Volksmenge auf, dass er ihnen lieber den Barabbas losgeben solle.

12 Und Pilatus antwortete und sprach wiederum zu ihnen: Was wollt ihr nun, dass ich mit dem tue, den ihr König der Juden nennt?

13 Sie aber schrien wiederum: Kreuzige ihn!

14 Und Pilatus sprach zu ihnen: Was hat er denn Böses getan? Da schrien sie noch viel mehr: Kreuzige ihn!

15 Weil nun Pilatus die Menge befriedigen wollte, gab er ihnen den Barabbas frei und übergab Jesus, nachdem er ihn hatte auspeitschen lassen, damit er gekreuzigt werde.

Verspottung und Dornenkrone

16 Da führten ihn die Kriegsknechte hinein in den Hof, das ist das Prätorium[a]; und sie riefen die ganze Schar zusammen,

17 legten ihm einen Purpur[mantel] um, flochten eine Dornenkrone und setzten sie ihm auf.

18 Und sie fingen an, ihn zu grüßen: Sei gegrüßt, König der Juden!

19 Und sie schlugen sein Haupt mit einem Rohr, spuckten ihn an, beugten die Knie und fielen vor ihm nieder.

20 Und nachdem sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpur[mantel] aus und legten ihm seine eigenen Kleider an. Und sie führten ihn hinaus, um ihn zu kreuzigen.

Die Kreuzigung Jesu

21 Und sie zwangen einen Vorübergehenden, der vom Feld kam, Simon von Kyrene, den Vater von Alexander und Rufus, ihm das Kreuz zu tragen.

22 Und sie brachten ihn auf den Platz Golgatha, das heißt übersetzt »Schädelstätte«.

23 Und sie gaben ihm Myrrhenwein zu trinken, aber er nahm ihn nicht.

24 Und nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider und warfen das Los darüber, was jeder bekommen sollte.

25 Es war aber die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten.

26 Und die Inschrift, die seine Schuld anzeigte, war darüber geschrieben: »Der König der Juden«.

27 Und mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken.

28 Da wurde die Schrift erfüllt, die spricht: »Und er ist unter die Gesetzlosen gerechnet worden«.[b]

29 Und die Vorübergehenden lästerten ihn, schüttelten den Kopf und sprachen: Ha, der du den Tempel zerstörst und in drei Tagen aufbaust,

30 rette dich selbst und steige vom Kreuz herab!

31 Gleicherweise spotteten aber auch die obersten Priester untereinander samt den Schriftgelehrten und sprachen: Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten!

32 Der Christus, der König von Israel, steige nun vom Kreuz herab, damit wir sehen und glauben! Auch die, welche mit ihm gekreuzigt wurden, schmähten ihn.

Der Tod Jesu

33 Als aber die sechste Stunde anbrach, kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde.

34 Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme und sprach: Eloi, Eloi, lama sabachthani? Das heißt übersetzt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«[c]

35 Und etliche der Umstehenden, die es hörten, sprachen: Siehe, er ruft den Elia!

36 Einer aber lief und füllte einen Schwamm mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr, gab ihm zu trinken und sprach: Halt! Lasst uns sehen, ob Elia kommt, um ihn herabzunehmen!

37 Jesus aber stieß einen lauten Schrei aus und verschied.

38 Und der Vorhang im Tempel riss von oben bis unten entzwei.

39 Als aber der Hauptmann, der ihm gegenüberstand, sah, dass er so schrie und verschied, sprach er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn!

40 Es sahen aber auch Frauen von ferne zu, unter ihnen waren auch Maria Magdalena und Maria, die Mutter des jüngeren Jakobus und des Joses, sowie Salome,

41 die ihm auch, als er in Galiläa war, nachgefolgt waren und ihm gedient hatten, und viele andere, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgezogen waren.

Die Grablegung Jesu

42 Und als es schon Abend geworden war (es war nämlich Rüsttag, das ist der Tag vor dem Sabbat),

43 da kam Joseph von Arimathia, ein angesehener Ratsherr[d], der selbst auch auf das Reich Gottes wartete; der wagte es, ging zu Pilatus hinein und bat um den Leib Jesu.

44 Pilatus aber wunderte sich, dass er schon gestorben sein sollte, und er ließ den Hauptmann herbeirufen und fragte ihn, ob er schon lange gestorben sei.

45 Und als er es von dem Hauptmann erfahren hatte, überließ er dem Joseph den Leib.

46 Da kaufte dieser Leinwand und nahm ihn herab, wickelte ihn in die Leinwand und legte ihn in ein Grab, das in einen Felsen gehauen war; und er wälzte einen Stein vor den Eingang des Grabes.

47 Maria Magdalena aber und Maria, die Mutter des Joses, sahen, wo er hingelegt wurde.

Footnotes

  1. (15,16) Bezeichnung für den Amtssitz des römischen Statthalters.
  2. (15,28) Jes 53,12.
  3. (15,34) Ps 22,2.
  4. (15,43) d.h. Mitglied des jüdischen Hohen Rates.

Psalm 21

Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids.

O Herr, der König[a] freut sich in deiner Kraft,
und wie frohlockt er so sehr über dein Heil!

Du hast ihm gegeben, was sein Herz wünschte,
und ihm nicht verweigert, was seine Lippen begehrten. (Sela.)

Denn du kamst ihm entgegen mit köstlichen Segnungen,
du hast eine Krone aus Feingold auf sein Haupt gesetzt.

Er bat dich um Leben, du hast es ihm gegeben;
Dauer der Tage für immer und ewig.

Groß ist seine Herrlichkeit durch deine Rettung;
Hoheit und Pracht hast du auf ihn gelegt.

Denn du setzt ihn zum Segen für immer,
erquickst ihn mit Freude vor deinem Angesicht.

Denn der König vertraut auf den Herrn,
und durch die Gnade des Höchsten wird er nicht wanken.

Deine Hand wird alle deine Feinde finden;
deine Rechte wird die finden, welche dich hassen.

10 Du wirst sie machen wie einen feurigen Schmelzofen
zur Zeit deines Erscheinens!
Der Herr wird sie verschlingen in seinem Zorn,
das Feuer wird sie fressen.

11 Ihre Frucht wirst du vom Erdboden vertilgen
und ihren Samen[b] unter den Menschenkindern.

12 Denn sie sinnen Böses gegen dich;
sie schmieden Pläne, die sie nicht ausführen können.

13 Denn du machst, dass sie sich zur Flucht wenden;
mit deinen Bogen zielst du auf ihr Angesicht.

14 Erhebe dich, Herr, in deiner Kraft,
so wollen wir deine Stärke besingen und preisen!

Footnotes

  1. (21,2) hebr. melech; hier ist Christus, der Messias-König gemeint.
  2. (21,11) d.h. ihre Nachkommen.

Das Friedensangebot für den Überrest des Stammes Benjamin

21 Und alle Israeliten hatten in Mizpa einen Eid geschworen und gesagt: Niemand von uns soll seine Tochter einem Benjaminiter zur Frau geben!

Und das Volk kam nach Bethel und verblieb dort bis zum Abend vor Gott; und sie erhoben ihre Stimme und weinten sehr,

und sie sprachen: O Herr, du Gott Israels, warum ist das in Israel geschehen, dass heute ein Stamm von Israel fehlt?

Am anderen Morgen aber machte sich das Volk früh auf; und sie bauten dort einen Altar und opferten Brandopfer und Friedensopfer.

Und die Söhne Israels sprachen: Wer von allen Stämmen Israels ist nicht mit der Gemeinde zum Herrn heraufgekommen? Denn der große Schwur war ausgesprochen worden: Wer nicht zum Herrn nach Mizpa heraufkommt, der soll gewiss sterben!

Und es reute die Söhne Israels um ihren Bruder Benjamin, und sie sprachen: Heute ist ein Stamm von Israel abgehauen worden!

Was wollen wir tun, damit die Übriggebliebenen Frauen bekommen? Denn wir haben bei dem Herrn geschworen, dass wir ihnen keine von unseren Töchtern zu Frauen geben wollen!

Darum fragten sie: Wer ist wohl von den Stämmen Israels nicht zum Herrn nach Mizpa heraufgekommen? Und siehe, da war niemand von Jabes in Gilead zu der Gemeinde in das Lager gekommen.

Denn als das Volk gezählt wurde, siehe, da war keiner der Bürger von Jabes in Gilead da!

10 Da sandte die Gemeinde 12 000 von den tapfersten Männern dorthin und gebot ihnen und sprach: Geht hin und schlagt mit der Schärfe des Schwertes die Bürger von Jabes in Gilead, samt den Frauen und den Kindern!

11 Das aber ist der Befehl, den ihr ausführen sollt: Alles, was männlich ist, und alle Frauen, die einen Mann im Beischlaf erkannt haben, sollt ihr töten!

12 Und sie fanden unter den Bürgern von Jabes in Gilead 400 Mädchen, die Jungfrauen waren, die keinen Mann im Beischlaf erkannt hatten; die brachten sie ins Lager bei Silo, das im Land Kanaan liegt.

13 Da sandte die ganze Gemeinde hin und ließ mit den Söhnen Benjamins, die auf dem Felsen Rimmon waren, reden und ihnen Frieden anbieten.

14 So kehrte Benjamin zu jener Zeit wieder zurück, und man gab ihnen die Frauen, die man von den Frauen aus Jabes in Gilead am Leben gelassen hatte; doch reichten diese nicht für sie aus.

15 Es reute aber das Volk wegen Benjamin, dass der Herr in den Stämmen Israels einen Riss gemacht hatte.

16 Und die Ältesten der Gemeinde sprachen: Was wollen wir tun, damit auch die Übriggebliebenen Frauen bekommen? Denn die Frauen sind aus Benjamin vertilgt!

17 Und sie sprachen: Es soll ein Erbbesitz bleiben für die Entkommenen von Benjamin, und es soll kein Stamm aus Israel vertilgt werden!

18 Nun können wir ihnen aber unsere Töchter nicht zu Frauen geben; denn die Söhne Israels haben geschworen und gesagt: Verflucht sei, wer den Benjaminitern eine Frau gibt!

19 Darum sprachen sie: Siehe, es ist alljährlich ein Fest des Herrn in Silo, das nördlich von Bethel liegt, östlich der Straße, die von Bethel nach Sichem hinaufführt und südlich von Lebona.

20 Und sie geboten den Söhnen Benjamins und sprachen: Geht hin und lauert in den Weinbergen!

21 Wenn ihr dann seht, dass die Töchter von Silo mit Reigen zum Tanz herausgehen, so kommt aus den Weinbergen hervor und nehmt euch ein jeder eine Frau von den Töchtern Silos und geht in das Land Benjamin!

22 Und es soll geschehen, wenn ihre Väter oder ihre Brüder kommen, um mit uns zu rechten, so wollen wir zu ihnen sagen: Schenkt sie uns! Denn keiner von uns hat eine Frau gewonnen im Krieg; auch habt ihr sie ihnen nicht gegeben, sonst wärt ihr heute schuldig!

23 Da machten es die Söhne Benjamins so, dass sie sich Frauen nahmen nach ihrer Zahl von den Reigentänzerinnen, die sie raubten, und sie gingen davon und kehrten wieder zu ihrem Erbteil zurück und bauten die Städte [wieder auf] und wohnten darin.

24 Auch die Söhne Israels zogen zu jener Zeit von dort weg, jeder zu seinem Stamm und zu seinem Geschlecht, und sie begaben sich von dort aus jeder zu seinem Erbteil.

25 Zu jener Zeit gab es keinen König in Israel; jeder tat, was recht war in seinen Augen.