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Die Geschichte des Königreiches Juda,von der Spaltung des Reiches bis zur Gefangenschaft

Teilung des Reiches; Rehabeam, König von Juda; Jerobeam, König von Israel

10 Und Rehabeam zog nach Sichem; denn ganz Israel war nach Sichem gekommen, ihn zum König zu machen.

Als aber Jerobeam, der Sohn Nebats, der in Ägypten war, wohin er sich vor dem König Salomo geflüchtet hatte, solches vernahm, kehrte er aus Ägypten zurück. Da sandten sie hin und ließen ihn rufen. Und Jerobeam kam mit ganz Israel, und sie redeten mit Rehabeam und sprachen: Dein Vater hat unser Joch zu hart gemacht; erleichtere nun du den harten Dienst deines Vaters und das schwere Joch, das er uns auferlegt hat, so wollen wir dir untertan sein! Er sprach zu ihnen: Kommt in drei Tagen wieder zu mir! Und das Volk ging hin.

Da beriet sich der König Rehabeam mit den Ältesten, die vor seinem Vater Salomo zu dessen Lebzeiten gestanden hatten, und sprach: Wie ratet ihr, daß man diesem Volk antworten soll? Sie sagten zu ihm und sprachen: Wirst du gegen dieses Volk freundlich und ihm gefällig sein und ihnen gute Worte geben, so werden sie dir allezeit dienen! Aber er verließ den Rat der Ältesten, den sie ihm gegeben hatten, und beriet sich mit den Jungen, die mit ihm aufgewachsen waren und vor ihm standen. Und er sprach zu ihnen: Was ratet ihr, daß wir diesem Volk antworten, das zu mir gesagt hat: Erleichtere das Joch, das dein Vater uns auferlegt hat?

10 Da sprachen die Jungen, die mit ihm aufgewachsen waren: Dem Volk, das zu dir gesagt hat: „Dein Vater hat unser Joch zu schwer gemacht; mache du unser Joch leichter“ - dem antworte du: Mein kleiner Finger soll dicker sein, als meines Vaters Lenden! 11 Hat euch mein Vater ein schweres Joch aufgeladen, so will ich euch noch mehr aufladen! Hat mein Vater euch mit Geißeln gezüchtigt, so will ich euch mit Skorpionen züchtigen!

12 Als nun am dritten Tage Jerobeam und alles Volk zu Rehabeam kamen, wie der König gesagt hatte: „Kommt wieder zu mir am dritten Tag“, 13 da antwortete ihnen der König hart. Denn der König Rehabeam verließ den Rat der Ältesten 14 und redete mit ihnen nach dem Rat der Jungen und sprach: Hat mein Vater euer Joch schwer gemacht, so will ich es noch schwerer machen! Hat mein Vater euch mit Geißeln gezüchtigt, so will ich euch mit Skorpionen züchtigen! 15 Also willfahrte der König dem Volke nicht; denn es ward also von Gott gefügt, damit der Herr sein Wort bekräftige, das er durch Achija von Silo zu Jerobeam, dem Sohn Nebats, geredet hatte.

16 Als aber ganz Israel sah, daß der König ihnen nicht willfahrte, antwortete das Volk dem König und sprach:

Was haben wir für Anteil an David? Wir haben nichts zu erben vom Sohne Isais! In seine eigene Hütte gehe, wer zu Israel gehört! Du, David, magst selbst zu deinem Hause sehen!

Und ganz Israel ging in seine Hütten; 17 so daß Rehabeam nur über die Kinder Israel regierte, die in den Städten Judas wohnten.

18 Und als der König Rehabeam den Fronmeister Hadoram hinsandte, warfen ihn die Kinder Israel mit Steinen zu Tode. Der König Rehabeam aber sprang eilends auf seinen Wagen, um nach Jerusalem zu entfliehen. 19 Also fiel Israel ab vom Hause Davids bis auf diesen Tag.

Die Teilung des Reiches unter König Rehabeam (Kapitel 10–12)

Israel sagt sich vom Königshaus David los (1. Könige 12,1‒20)

10 Rehabeam reiste nach Sichem, denn dort wollte ganz Israel ihn zum König krönen. Jerobeam, der Sohn von Nebat, erfuhr in Ägypten davon, wohin er vor König Salomo geflohen war. Er kam sofort zurück, und die Israeliten schickten Abgesandte zu ihm, um ihn nach Sichem zu holen. Dort angekommen, traten sie vor Rehabeam und sagten zu ihm: »Dein Vater war ein strenger Herrscher. Er hat hohe Steuern verlangt und uns zu harter Arbeit gezwungen. Wir erkennen dich nur als König an, wenn du uns nicht so schwere Lasten aufbürdest wie dein Vater!«

Rehabeam antwortete: »Gebt mir drei Tage Bedenkzeit, und dann kommt wieder!« Da wurde die Versammlung für drei Tage unterbrochen. In der Zwischenzeit rief Rehabeam die alten königlichen Berater zu sich, die schon im Dienst seines Vaters gestanden hatten, und fragte sie: »Was ratet ihr mir? Welche Antwort soll ich dem Volk geben?« Sie antworteten: »Sei freundlich zu ihnen und gib ihnen nach. Wenn du heute bereit bist, auf dein Volk zu hören, dann wird dein Volk morgen auf dich hören und dir dienen.«

Aber der Ratschlag der alten Männer gefiel Rehabeam nicht. Darum fragte er seine jungen Berater, die mit ihm zusammen aufgewachsen waren und nun in seinem Dienst standen: »Was meint ihr: Was soll ich dem Volk antworten? Sie verlangen von mir, dass ich ihnen nicht so schwere Lasten auferlege wie mein Vater.« 10 Die jungen Männer rieten ihm: »Die Leute beschweren sich über deinen Vater und wollen, dass du sie sanfter anfasst? Sag ihnen: ›Im Vergleich zu mir war mein Vater ein Weichling! 11 Er hat euch zwar nicht gerade geschont, aber ich werde noch ganz anders durchgreifen! Er ließ euch mit Peitschen antreiben, ich aber werde Peitschen mit Stacheln nehmen!‹«

12 Drei Tage später sprachen Jerobeam und die Abgesandten des Volkes wieder bei Rehabeam vor. 13 Der König gab ihnen eine harte Antwort. Er hörte nicht auf den Rat der Alten, 14 sondern schleuderte dem Volk die Worte an den Kopf, die ihm seine jungen Altersgenossen vorgesagt hatten: »Es stimmt, mein Vater war nicht gerade zimperlich mit euch, aber ich werde noch ganz anders mit euch umspringen! Er ließ euch mit Peitschen antreiben, ich aber werde Peitschen mit Stacheln nehmen!« 15 Gott hatte Rehabeam für die Bitten des Volkes taub gemacht. Denn nun sollte sich erfüllen, was Ahija aus Silo Jerobeam, dem Sohn von Nebat, im Auftrag des Herrn vorausgesagt hatte.

16 Als die Israeliten merkten, dass der König nicht auf sie hören wollte, riefen sie ihm zu: »Was geht uns Davids Sippe noch an? Warum geben wir uns noch mit euch ab? Wir wollen nichts mehr mit euch zu tun haben! Los, gehen wir heim!« Und sie zogen fort.

17 Nur die Israeliten aus dem Stammesgebiet von Juda erkannten Rehabeam als König an. 18 Da schickte Rehabeam Adoniram, den Aufseher über die Fronarbeiter, zu den Nordstämmen, um noch einmal mit ihnen zu verhandeln. Doch die aufgebrachte Menge steinigte Adoniram zu Tode. König Rehabeam konnte sich gerade noch in einen Wagen retten und nach Jerusalem fliehen.

19 So sagten sich die Stämme Nordisraels vom Königshaus David los und sind noch heute von ihm getrennt.