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Gericht des Herrn wider Jerusalem und Ammon

21 [20:45] Und das Wort des Herrn erging an mich also:

[46] Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Mittag
und rede gegen Süden
und weissage wider den Wald des Gefildes im Südland;
[47] und sage zu dem südlichen Walde:
Höre das Wort des Herrn!

So spricht Gott, der Herr:

Siehe, ich will ein Feuer in dir anzünden,
das wird alle grünen und alle dürren Bäume in dir verzehren;
niemand kann seine brennende Flamme löschen,
sondern alle Gesichter sollen durch sie verbrannt werden,
vom Süden bis zum Norden,
[48] und alles Fleisch wird sehen,
daß ich, der Herr, es angezündet habe;
es soll nicht erlöschen!
[49] Da sprach ich: Ach, Herr, Herr,
sie werden von mir sagen: „Redet er nicht in Gleichnissen?“

[21:1] Und das Wort des Herrn erging an mich also:

[2] Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Jerusalem
und rede wider die Heiligtümer
und weissage wider das Land Israel.
[3] Und sage zu dem Lande Israel:

So spricht der Herr:

Siehe, ich will an dich;
ich will mein Schwert aus seiner Scheide ziehen
und Gerechte und Gottlose in dir ausrotten.
[4] Weil ich nun Gerechte und Gottlose in dir ausrotten will,
so soll mein Schwert aus seiner Scheide fahren
wider alles Fleisch,
vom Süden bis zum Norden.
10 [5] Und alles Fleisch soll erfahren,
daß ich, der Herr, mein Schwert aus seiner Scheide gezogen habe,
und es soll nicht mehr eingesteckt werden!
11 [6] Und du, Menschensohn, seufze, als hättest du einen Lendenbruch,
ja, seufze bitterlich vor ihren Augen!
12 [7] Und wenn sie dich fragen werden: „Warum seufzest du?“
so sprich: Über eine Kunde!
Wenn die eintrifft,
so werden alle Herzen verzagen,
alle Hände sinken,
aller Mut schwinden
und alle Knie wie Wasser vergehen.
Siehe, es wird kommen und geschehen,
spricht Gott, der Herr!

13 [8] Abermal erging das Wort des Herrn an mich also:

14 [9] Menschensohn, weissage und sprich: So spricht der Herr: Sprich: Das Schwert, ja, das Schwert
ist geschärft und geschliffen!
15 [10] Zu einer Metzelei ist es geschärft;
damit es blinke und blitze, ist es geschliffen.
Oder sollen wir uns freuen?
Die für meinen Sohn bestimmte Rute verachtet alles Holz.
16 [11] Er hat das Schwert zu schleifen gegeben,
um es in die Hand zu nehmen.
Das Schwert ist geschärft und geschliffen,
damit man es dem Würger in die Hand gebe.
17 [12] Schreie und heule, Menschensohn!
Denn es geht wider mein Volk,
es geht wider alle Fürsten Israels;
mit meinem Volk sind sie dem Schwerte verfallen!
Darum schlage auf die Hüfte!
18 [13] Denn es ist eine Prüfung; und wie ginge es, wenn die verachtende Rute nicht wäre? spricht Gott, der Herr.
19 [14] Und du, Menschensohn, weissage
und schlage die Hände zusammen!
Denn das Schwert wird zweifach, ja dreifach kommen!
Ein Mordschwert ist es, ein großes Mordschwert,
das sie umkreist.
20 [15] Auf daß die Herzen verzagen
und die Gefallenen zahlreich werden
an allen ihren Toren,
habe ich wider sie das drohende Schwert gezogen.
Wehe, zum Blitzen ist es gemacht, zur Schlachtung geschärft!
21 [16] Haue zur Rechten,
wende dich zur Linken,
wohin deine Schneide bestellt ist!
22 [17] So will ich auch meine Hände zusammenschlagen
und meinen Grimm stillen!
Ich, der Herr, habe es gesagt! -

23 [18] Ferner erging das Wort des Herrn also an mich:

24 [19] Du aber, Menschensohn, zeichne dir zwei Wege, auf denen das Schwert des Königs von Babel kommen soll! Von einem Lande sollen sie beide ausgehen. Mache einen Wegweiser an den Anfang des Weges zur Stadt. 25 [20] Mache den Weg so, daß das Schwert sowohl nach Rabba der Kinder Ammon als auch nach Judäa und zur Festung Jerusalem kommen kann. 26 [21] Denn der König von Babel steht an der Wegscheide, am Anfang der beiden Wege, um die Wahrsager zur befragen; er lost mit den Pfeilen, befragt die Teraphim[a] und besieht die Leber. 27 [22] In seine Rechte fällt das Los „Jerusalem“, daß er Sturmböcke heranführen lasse und den Befehl zum Angriff gebe, daß man ein Kriegsgeschrei erhebe, Sturmböcke gegen die Tore aufstelle, einen Wall aufwerfe und Bollwerke baue. 28 [23] Aber sie halten es für eine falsche Wahrsagung, wegen der Eide, die geschworen wurden; jener aber bringt ihre Missetat in Erinnerung, damit sie gefangen werden.

29 [24] Darum spricht Gott, der Herr: Weil ihr eure Missetat in Erinnerung bringet, indem ihr eure Übertretungen aufdecket, so daß eure Sünden in allen euren Taten offenbar werden; weil ihr euch in Erinnerung bringt, so sollt ihr stehenden Fußes gefangen genommen werden!

30 [25] Du aber, gottloser Frevler, Fürst Israels, dessen Tag kommt zur Zeit, da deiner Missetat ein Ende gemacht wird, 31 [26] so spricht Gott, der Herr: Fort mit dem Turban, herunter mit der Krone! So soll's sein und nicht anders: Das Niedrige soll erhöht, und das Hohe soll erniedrigt werden! 32 [27] Zunichte, zunichte, zunichte will ich sie machen, sie soll nicht mehr sein, bis der kommt, dem das Recht zusteht, dem werde ich sie geben!

33 [28] Und du, Menschensohn, weissage und sprich: So spricht Gott, der Herr, betreffs der Kinder Ammon und ihrer Lästerung, nämlich:

Das Schwert, ja, das Schwert ist schon gezückt zur Schlachtung
und geschliffen zum Vertilgen, daß es blitze -
34 [29] während man dich durch Weissagung täuschte, dir Lügen wahrsagte -,
um dich zu den Hälsen der gottlosen Frevler zu legen,
deren Tag kommt zu der Zeit,
da der Missetat ein Ende gemacht wird.
35 [30] Stecke es wieder in die Scheide!
An dem Orte, da du erschaffen wurdest,
in deinem Heimatland,
will ich dich richten.
36 [31] Und ich will meinen Grimm über dich ausschütten
und das Feuer meines Zornes gegen dich anfachen
und dich rohen Leuten ausliefern, welche Verderben schmieden.
37 [32] Du sollst dem Feuer zum Fraße werden;
dein Blut soll mitten im Lande liegen bleiben;
man wird deiner nicht gedenken;
ja, ich, der Herr, habe es gesagt!

Footnotes

  1. Hesekiel 21:26 Teraphim, bed. Hausgötter (FES)

Das Gleichnis vom Waldbrand

21 Da empfing ich eine Botschaft vom Herrn. »Du Mensch«, sagte er zu mir, »blick nach Süden und kündige dem Wald im Süden mein Gericht an! Sag zu ihm: So spricht Gott, der Herr: Hör, was ich dir androhe! Schon bald lasse ich in dir ein Feuer ausbrechen, das jeden Baum verzehrt, den grünen genauso wie den dürren. Seine lodernden Flammen werden nicht verlöschen. Alle Menschen, vom Süden bis in den Norden, werden vom Feuer versengt. Dann wird jeder verstehen, dass ich, der Herr, das Feuer entzündet habe. Es wird nicht eher verlöschen, bis es seine Aufgabe erfüllt hat.« Da entgegnete ich: »Ach, Herr, mein Gott, muss ich das tun? Hier sagt sowieso schon jeder von mir: ›Er redet nur in unverständlichen Gleichnissen!‹«

Das Schwert des Herrn ist geschärft!

Da empfing ich noch einmal eine Botschaft vom Herrn: »Du Mensch«, sagte er wieder zu mir, »blick in Richtung Jerusalem und kündige dem Tempel[a] dort mein Gericht an! Sag zum Land Israel: 8-9 So spricht der Herr: Schon bald bekommst du es mit mir zu tun! Ich ziehe mein Schwert und vernichte alle deine Bewohner, die guten genauso wie die bösen. Alle Menschen, vom Süden bis zum Norden, wird mein Schwert treffen! 10 Dann wird jeder erkennen, dass ich, der Herr, mein Schwert gezogen habe. Ich werde es nicht eher wegstecken, bis es seine Aufgabe erfüllt hat.

11 Und du, Mensch, stöhne, dass die Israeliten es hören, stöhne voller Verzweiflung, als würde dir das Herz brechen! 12 Wenn sie dich fragen: ›Warum stöhnst du?‹, dann antworte ihnen: ›Ich habe eine schlechte Nachricht. Wer sie hört, vergeht vor Angst, wie gelähmt lässt er die Hände sinken, ihm klopft das Herz bis zum Hals, und die Knie schlottern. Die Zeit ist gekommen, bald schon wird es geschehen. Darauf gibt euch Gott, der Herr, sein Wort.‹«

13 Weiter sprach der Herr zu mir: 14 »Du Mensch, verkünde dem Volk meine Botschaft. Sag ihnen: So spricht der Herr:

Das Schwert wird gewetzt,
das Schwert wird poliert,
15-16 zum Morden geschärft,
und seine Klinge, die blitzt.
Das Schwert ist geschliffen,
nun packt es die Faust.
Seine Klinge ist scharf,
bereit für den Henker!

Freut euch nicht und denkt, euer König würde euch doch beschützen. – Nein, sein Herrscherstab kann nichts dagegen ausrichten.[b] 17 Darum, du Mensch, schrei und brich in lautes Klagen aus! Schlag die Hände an die Brust vor lauter Entsetzen! Denn das Schwert wird unter meinem Volk wüten und alle seine Mächtigen treffen. Die Herrscher werden niedergestochen und mit ihnen das ganze Volk. 18 Ich, Gott, der Herr, habe die Israeliten geprüft. Wenn schon ihr König nichts ausrichten konnte, wie wird es dann erst ihnen ergehen?

19 Nun, du Mensch, schlag voller Zorn die Hände zusammen und droh dem Volk mein Gericht an:

Zustechen soll es, dieses mächtige Schwert,
zwei- oder dreimal sind noch nicht genug!
Es ist eine wahrhaft tödliche Waffe,
und alle werden von ihr durchbohrt.
20 Ich lasse in den Toren Jerusalems die Gefallenen liegen,
Angst und Schrecken breiten sich aus.
Unzählige sterben unter meinem Schwert,
zum Morden ist es geschärft,
und seine Klinge, die blitzt.
21 Stich zu, du Schwert,
lass jeden deine Klinge spüren!
Stich zu – nach links, nach rechts,
so wie die Hand dich gerade führt!

22 Und auch ich, der Herr, werde die Hände zusammenschlagen, meinen ganzen Zorn lasse ich an Israel aus. Darauf gebe ich euch mein Wort!«

Das Schwert der Babylonier trifft Jerusalem

23 Der Herr gab mir noch eine Botschaft. Er befahl mir: 24 »Du Mensch, zeichne die beiden Wege, auf denen der König von Babylonien mit seinem Schwert in den Krieg ziehen kann! Beide sollen in ein und demselben Land beginnen. Dort, wo sie sich teilen, stell zwei Wegweiser auf, die zu je einer Stadt deuten: 25 der eine zur Ammoniterstadt Rabba, der andere nach Jerusalem, der befestigten Stadt in Juda.

So zeigst du die Richtungen an, die der babylonische König mit seinem Schwert einschlagen kann. 26 Denn er wird dort Halt machen, wo diese beiden Wege beginnen. Um zu wissen, welchen er wählen soll, lässt er das Losorakel entscheiden. Er befragt seine Götter, schüttelt die Pfeile in seinem Köcher[c] und schaut, welche Form die Leber eines Opfertieres hat. 27 Das Los fällt auf Jerusalem, in seiner rechten Hand hält er den Beweis. Darum zieht er mit seinen Soldaten nach Jerusalem, und dort stimmen sie ein lautes Kriegsgeschrei an. Sie schütten einen Belagerungswall auf, bauen Angriffsrampen rings um die Mauern und rennen gegen die Tore mit Rammböcken an. 28 Die Menschen in Juda glauben nicht, dass diese Orakelentscheidung richtig sein kann, denn sie haben dem babylonischen König schließlich einen Treueeid geschworen. Doch er bringt nun ihre ganze Schuld ans Licht und nimmt sie gefangen.

29 Ich, Gott, der Herr, sage euch Israeliten: In aller Öffentlichkeit begeht ihr eure Verbrechen, eure Auflehnung gegen mich ist allgemein bekannt. Ihr selbst sorgt dafür, dass eure Schuld nicht vergessen wird. Darum werdet ihr jetzt mit harter Hand angefasst!

30 Du gottloser Herrscher von Israel, dem nichts heilig ist, jetzt ist die Zeit für die endgültige Abrechnung gekommen! 31 Ich, Gott, der Herr, sage dir: Weg mit deinem Stirnband, weg mit deiner Krone! Nichts bleibt, wie es ist: Der Mächtige wird gestürzt, der Machtlose erhöht.

32 Trümmer, Trümmer, ich lege alles in Trümmer! Doch dies wird nicht eher geschehen, bis der kommt, den ich dazu beauftragt habe. Ihm werde ich das Gericht übergeben.[d]«

Das Schwert trifft die Ammoniter

33 Weiter sprach Gott, der Herr, zu mir: »Du Mensch, kündige den Ammonitern mit ihrem höhnischen Gelächter mein Gericht an! Richte ihnen diese Botschaft aus:

Zum Schlachten ist das Schwert gezückt,
zum Töten hat man es poliert.
Nun blinkt seine Klinge und blitzt.

34 Falsche Propheten erzählen euch nichts als Lügen; sie verkünden Visionen von eurer Rettung. Doch das Schwert ist euch schon an den Hals gelegt – ihr Verbrecher seid dem Tod geweiht! Jetzt ist die Zeit für die endgültige Abrechnung gekommen.

35 Doch dann, König von Babylonien, steck das Schwert wieder in die Scheide! Auch dich werde ich richten, ich strafe dich in deinem eigenen Land, wo du geboren wurdest und zu Hause bist. 36 Meinen glühenden Zorn lasse ich an dir aus, er wird dich verzehren wie ein Feuer. Ich gebe dich in die Gewalt grausamer Menschen, die Tod und Verderben bringen. 37 Im Feuer lasse ich dich umkommen, in deinem eigenen Land wird dein Blut fließen, und nichts wird mehr an dich erinnern. Das schwöre ich, der Herr

Footnotes

  1. 21,7 Oder: den Heiligtümern.
  2. 21,15‒16 Der Satz ist im hebräischen Text nicht sicher zu deuten. Ebenso in Vers 18.
  3. 21,26 Es war im alten Orient üblich, Pfeile als Lose zu benutzen. In diesem Fall trugen sie anscheinend die Aufschrift der beiden Städte Rabba und Jerusalem oder fielen in die entsprechende Richtung.
  4. 21,32 Oder: Es wird nicht eher wieder aufgebaut, bis der kommt, dem diese Stadt rechtmäßig gehört. Ihm werde ich sie geben.