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Gott, vergiss uns nicht!

44 Für den Dirigenten[a]. Von den Korachitern[b]. Ein kunstvoll gestaltetes Lied[c].

Gott, mit eigenen Ohren haben wir es vernommen,
unsere Vorfahren haben uns davon erzählt:
Großes hast du zu ihrer Zeit vollbracht,
in weit zurückliegenden Tagen.
Du allein, du hast mit deiner Hand ganze Völker aus dem Land herausgerissen
und an ihrer Stelle unsere Vorfahren eingepflanzt.
Du selbst hast Nationen vernichtet,
damit unsere Väter sich ausbreiten konnten.

Nicht etwa durch ihr Schwert haben sie das Land in Besitz genommen,
nicht ihre eigene Kraft[d] hat ihnen geholfen.
Nein, deine Hand und dein starker Arm stand ihnen bei;
du hast ihnen dein Angesicht freundlich zugewandt[e], weil du Gefallen an ihnen hattest.

Du bist mein König, o Gott!
So gib doch erneut Befehl zur Rettung Israels[f]!
Durch deine Hilfe werden wir die Feinde, die uns bedrängen, zu Boden stoßen.
In deinem Namen wollen wir alle in den Staub treten, die sich gegen uns erheben.

Nicht auf meinen Bogen will ich mich verlassen,
mein Schwert wird mir nicht den Sieg schenken.
Du ´allein` wirst uns retten vor unseren Feinden,
und alle, die uns hassen, stürzt du in Schande.

Jeden Tag rühmen wir voller Stolz unseren Gott,
ja, deinen Namen wollen wir ewig preisen.[g]

10 Und doch hast du uns nun verstoßen und Schande über uns gebracht,
du bist nicht mit unseren Truppen gegen den Feind gezogen.
11 Du ließt uns vor dem Gegner die Flucht ergreifen,
und Menschen, die uns hassen, konnten uns nach Belieben ausplündern.

12 Wie man Schlachtvieh weggibt, so hast du uns unserem Schicksal überlassen,
unter die anderen Völker hast du uns zerstreut.
13 Dein eigenes Volk hast du für einen Spottpreis verkauft,
ja, du hast für uns so gut wie nichts verlangt!

14 Du machtest uns zum Gespött unserer Nachbarvölker,
wir ernten nur Hohn und Schmach von allen rings um uns.
15 Für die anderen Völker ist unser Unglück zum Sprichwort geworden –
dafür hast du gesorgt.
Sie schütteln nur noch den Kopf über uns.

16 Tagaus, tagein habe ich meine Schande vor Augen,
die Scham ist mir ins Gesicht geschrieben.
17 Denn ich höre die verletzenden Worte der Spötter,
und ich sehe die rachsüchtigen Feinde.

18 Dieses Unheil ist über uns gekommen, obwohl wir dich nicht vergessen haben.
Auch haben wir den Bund nicht gebrochen, den du mit uns geschlossen hast.
19 Unser Herz hat sich nicht von dir abgewendet,
mit keinem Schritt sind wir von deinem Weg abgewichen.
20 ´Das also kann nicht der Grund dafür sein`, dass du uns zerschlagen hast
an einem wüsten Ort, wo die Schakale hausen,
dass du dunkle Schatten des Todes auf uns hast fallen lassen.

21 Hätten wir nicht mehr an unseren Gott gedacht[h]
oder gar unsere Hände im Gebet zu einem anderen Gott ausgestreckt,
22 hätte unser Gott das nicht längst durchschaut?
Denn wer kennt die verborgenen Winkel unseres Herzens, wenn nicht er?
23 Nein, deinetwegen sind wir ständig vom Tod bedroht[i];
man behandelt uns wie Schafe, die zum Schlachten bestimmt sind.

24 Wach auf, Herr, warum schläfst du?
Wach auf, verstoße uns nicht für immer!
25 Warum nur verbirgst du dein Angesicht?
Weshalb vergisst du unser Elend und die Bedrängnis, in der wir leben müssen?
26 Denn wir sind gebeugt worden, bis wir im Staub lagen[j],
wir kriechen am Boden und kommen nicht mehr hoch.
27 Erhebe dich und eile uns zu Hilfe,
erlöse uns aus all unserer Not um deiner Güte willen!

Footnotes

  1. Psalmen 44:1 Siehe die Anmerkung zu Psalm 4,1.
  2. Psalmen 44:1 Siehe die Anmerkung zu Psalm 42,1.
  3. Psalmen 44:1 Siehe die Anmerkung zu Psalm 32,1.
  4. Psalmen 44:4 W nicht ihr Arm.
  5. Psalmen 44:4 W Deine Rechte und dein Arm stand ihnen bei und das Licht deines Angesichts.
  6. Psalmen 44:5 W zur Rettung Jakobs. Siehe die Anmerkung zu Psalm 14,7.
  7. Psalmen 44:9 Siehe die Anmerkung zu Psalm 3,3.
  8. Psalmen 44:21 W Hätten wir den Namen unseres Gottes vergessen.
  9. Psalmen 44:23 W Sondern um deinetwillen werden wir den ganzen Tag getötet.
  10. Psalmen 44:26 W Denn unsere Seele ist bis in den Staub gebeugt.

Herr, hast du uns vergessen?

44 Von den Nachkommen Korachs, zum Nachdenken.

Gott, mit unseren eigenen Ohren haben wir’s gehört;
unsere Väter haben uns davon erzählt,
    was für große Taten du zu ihrer Zeit vollbracht hast –
    doch das liegt schon lange zurück!
Du selbst hast fremde Völker aus dem Land vertrieben
    und es zur Heimat unserer Vorfahren gemacht.
Die Völker, die dort wohnten, hast du zerschlagen,
    damit unser Volk aufblühen und sich entfalten konnte.
Unsere Vorväter haben das Land in Besitz genommen.
Aber nicht ihre Schwerter,
    nicht ihre eigene Kraft verhalf ihnen zum Sieg.
Nein, du hast machtvoll eingegriffen und für sie gekämpft.
Du hast sie durch deine Gegenwart gestärkt,
    denn du hattest sie lieb.
Du bist mein Gott und mein König.
    Auf deinen Befehl erringt Israel den Sieg.[a]
Mit deiner Hilfe unterwerfen wir die Feinde;
    in deinem Namen bezwingen wir die Gegner.
Ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen,
    mein Schwert garantiert mir nicht den Sieg.
Du allein befreist uns aus der Gewalt unserer Feinde;
    du lässt alle scheitern, die uns mit ihrem Hass verfolgen.
Wir sind stolz auf unseren Gott.
    Darum hören wir nicht auf, dir zu danken, Herr.

10 Und dennoch hast du uns jetzt verstoßen:
Mit einer Niederlage hast du Schande über uns gebracht.
    Als unsere Truppen zum Kampf ausrückten, zogst du nicht mit.
11 Du sorgtest dafür, dass unsere Feinde uns in die Flucht schlugen –
    ohne jeden Widerstand plünderten sie uns in ihrem Hass aus.
12 Du selbst hast uns ans Messer geliefert;
sie haben uns abgeschlachtet wie Schafe.
    Wer mit dem Leben davonkam, wurde unter fremde Völker zerstreut.
13 Du hast dein Volk zu einem Spottpreis verkauft,
    und was hast du nun davon? Nichts!
14 Du lässt unsere Nachbarvölker uns verhöhnen,
    nur noch Verachtung haben sie für uns übrig.
15 Unter den fremden Völkern ist unsere Niederlage schon sprichwörtlich,
    sie schütteln den Kopf über uns.
16 Täglich habe ich meine Schande vor Augen.
    Die Schamröte steigt mir ins Gesicht,
17 wenn ich höre, wie uns die Feinde demütigen,
    ja, wie diese Rachgierigen über uns lästern.

18 Das Unglück ist über uns gekommen,
    obwohl wir dich nicht vergessen haben,
    nie haben wir deinen Bund mit uns gebrochen!
19 Niemals sind wir dir untreu geworden,
    auch deine Gebote haben wir befolgt.
20 Und doch hast du uns zerschlagen, wie Schakale hausen wir in Ruinen,
    in tiefer Dunkelheit hältst du uns gefangen.
21 Hätten wir dich, unseren Gott, vergessen
    und fremde Götter angebetet,
22 dann hättest du es ja sofort bemerkt.
    Denn du kennst unsere geheimsten Gedanken!
23 Aber unser Unglück hat einen anderen Grund:
Weil wir zu dir gehören,
    werden wir überall verfolgt und getötet –
    wie Schafe, die zum Schlachten bestimmt sind!

24 Wach auf, Herr! Warum schläfst du?
    Wach auf und verstoße uns nicht für immer!
25 Warum verbirgst du dich vor uns?
    Hast du unsere Not und unser Elend vergessen?
26 Die Schande drückt uns zu Boden,
    besiegt liegen wir im Staub.
27 Greif ein und komm uns zu Hilfe!
    Erlöse uns, weil du uns doch liebst!

Footnotes

  1. 44,5 Oder: Gib doch den Befehl zu Israels Rettung!